Einführung und Risiken externer Skripte:
Websites nutzen häufig externe Skripte und Dienste, um zusätzliche Funktionen bereitzustellen, wie z. B. Analysen, Werbung und Social-Media-Integration. Diese externen Dienste können jedoch personenbezogene Daten erfassen und verarbeiten, was besondere Anforderungen gemäß der DSGVO mit sich bringt.
Einwilligung und Transparenz (Artikel 6 und Artikel 7 DSGVO):
- Einwilligung: Websites müssen die Einwilligung der Nutzer einholen, bevor externe Skripte oder Dienste aktiviert werden, die personenbezogene Daten verarbeiten. Dies gilt insbesondere für Tracking- und Analyse-Skripte sowie Werbung. Die Einwilligung muss klar, informiert und freiwillig sein.
- Transparenz: Die Nutzer müssen klar und verständlich darüber informiert werden, welche Daten durch die externen Dienste erfasst werden, zu welchen Zwecken und an wen die Daten weitergegeben werden. Diese Informationen sollten in der Datenschutzerklärung der Website enthalten sein.
Datenverarbeitungsverträge (Artikel 28 DSGVO):
- Vertragliche Regelungen: Wenn externe Dienstleister personenbezogene Daten im Auftrag der Website verarbeiten, muss ein Datenverarbeitungsvertrag abgeschlossen werden. Dieser Vertrag muss sicherstellen, dass der externe Dienstleister die Anforderungen der DSGVO einhält und angemessene Sicherheitsmaßnahmen implementiert.
- Inhalt des Vertrags: Der Vertrag muss unter anderem folgende Punkte regeln:
- Den Gegenstand und die Dauer der Verarbeitung
- Die Art und den Zweck der Verarbeitung
- Die Art der personenbezogenen Daten und die Kategorien betroffener Personen
- Die Pflichten und Rechte des Verantwortlichen und des Auftragsverarbeiters
Sicherheitsmaßnahmen (Artikel 32 DSGVO):
- Technische und organisatorische Maßnahmen: Websites müssen sicherstellen, dass externe Skripte und Dienste sicher eingebunden sind und keine unbefugten Zugriffe auf personenbezogene Daten ermöglichen. Dazu gehören:
- Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Skripte: Externe Skripte sollten regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.
- Content Security Policies (CSP): Implementierung von Content Security Policies zur Einschränkung der Ausführung von Skripten und zur Verhinderung von Cross-Site Scripting (XSS)-Angriffen.
- Überwachung des Datenflusses: Überwachung des Datenflusses zu und von externen Diensten, um sicherzustellen, dass nur die notwendigen Daten übertragen werden und keine unautorisierten Zugriffe stattfinden.
Relevante Artikel der DSGVO:
- Artikel 6: Rechtmäßigkeit der Verarbeitung
- Artikel 7: Bedingungen für die Einwilligung
- Artikel 28: Auftragsverarbeiter
- Artikel 32: Sicherheit der Verarbeitung
Beispiele für die Einhaltung der Anforderungen:
- Analytische Dienste: Wenn eine Website Google Analytics verwendet, muss die Einwilligung der Nutzer eingeholt werden, bevor das Tracking-Skript aktiviert wird. Zudem muss ein Datenverarbeitungsvertrag mit Google abgeschlossen werden, der die Einhaltung der DSGVO sicherstellt.
- Social-Media-Plugins: Wenn eine Website Social-Media-Plugins wie den Facebook “Gefällt mir”-Button integriert, müssen die Nutzer darüber informiert werden, dass personenbezogene Daten an Facebook übertragen werden und ihre Einwilligung eingeholt werden.
Zusammenfassung:
Websites müssen sicherstellen, dass externe Skripte und Dienste nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Nutzer und unter Einhaltung der Datenschutzanforderungen der DSGVO eingebunden werden. Dies umfasst den Abschluss von Datenverarbeitungsverträgen und die Implementierung angemessener Sicherheitsmaßnahmen. Die Nutzer müssen klar und verständlich darüber informiert werden, welche Daten durch die externen Dienste erfasst werden, zu welchen Zwecken und an wen die Daten weitergegeben werden. Regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen der Skripte sowie die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie Content Security Policies tragen dazu bei, die Integrität und Vertraulichkeit der personenbezogenen Daten zu gewährleisten. Die Einhaltung dieser Anforderungen stärkt das Vertrauen der Nutzer und minimiert die Risiken von Datenschutzverletzungen.