
Warum stellt KI neue Herausforderungen für den Datenschutz dar?
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine der bahnbrechendsten Technologien des 21. Jahrhunderts. Sie wird in nahezu allen Branchen eingesetzt – von der Automatisierung in der Industrie bis hin zu personalisierten Empfehlungen im E-Commerce. Doch mit den Vorteilen der KI kommen auch neue Herausforderungen, insbesondere im Bereich des Datenschutzes. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt klare Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten, und die Nutzung von KI wirft hierbei komplexe Fragen auf. Zudem bringt der EU AI Act 2025 neue Regelungen, die Unternehmen beachten müssen. In diesem Blogbeitrag erläutern wir, warum KI den Datenschutz herausfordert, welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind und wie ein externer Datenschutzbeauftragter helfen kann. Am Ende stellen wir Ihnen die Dienstleistungen von Globeria Datenschutz vor.
Wie funktioniert KI und warum ist Datenschutz ein Thema?
KI-Systeme, wie maschinelles Lernen oder neuronale Netze, basieren auf großen Datenmengen, um Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen. Oft handelt es sich dabei um personenbezogene Daten, wie Namen, Adressen, Gesundheitsdaten oder Nutzerverhalten. Die DSGVO definiert personenbezogene Daten als alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen (Art. 4 Nr. 1 DSGVO). Sobald KI solche Daten verarbeitet, greift die DSGVO, und Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Verarbeitung rechtmäßig, transparent und sicher ist.
Die Herausforderungen entstehen durch folgende Aspekte:
- Massenhaftes Datenvolumen: KI-Systeme benötigen oft Millionen von Datensätzen, was die Wahrscheinlichkeit von Datenpannen erhöht.
- Black-Box-Problem: Viele KI-Modelle sind intransparent, sodass nicht nachvollzogen werden kann, wie Entscheidungen getroffen werden.
- Automatisierte Entscheidungsfindung: KI kann Entscheidungen treffen, die erhebliche Auswirkungen auf Personen haben, z. B. bei Kreditvergaben oder Bewerbungen.
Datenschutz-Herausforderungen durch KI im Fokus
1. Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung
Nach Art. 5 Abs. 1 lit. a DSGVO muss die Verarbeitung personenbezogener Daten rechtmäßig, nach Treu und Glauben sowie transparent erfolgen. Für KI bedeutet dies, dass Unternehmen eine Rechtsgrundlage für die Verarbeitung haben müssen, z. B. die Einwilligung der Betroffenen (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO) oder ein berechtigtes Interesse (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Doch in der Praxis ist die Einholung einer informierten Einwilligung schwierig, da Betroffene oft nicht verstehen, wie ihre Daten von KI-Systemen genutzt werden.
Beispiel: Ein Unternehmen nutzt KI, um das Kaufverhalten von Kunden zu analysieren. Ohne eine klare Einwilligung oder ein berechtigtes Interesse könnte dies einen Verstoß gegen die DSGVO darstellen.
2. Transparenz und Informationspflichten
Die DSGVO verlangt, dass Betroffene über die Verarbeitung ihrer Daten informiert werden (Art. 13, 14 DSGVO). Bei KI-Systemen ist dies oft schwierig, da die Algorithmen komplex und intransparent sind. Betroffene haben zudem ein Recht auf Erklärung, wenn automatisierte Entscheidungen getroffen werden (Art. 22 DSGVO). Unternehmen müssen also in der Lage sein, die Funktionsweise ihrer KI-Systeme verständlich darzulegen – eine Herausforderung, die ein Datenschutz-Audit aufdecken und beheben kann.
3. Datenminimierung und Zweckbindung
Die DSGVO schreibt vor, dass nur die Daten verarbeitet werden dürfen, die für den jeweiligen Zweck erforderlich sind (Art. 5 Abs. 1 lit. b und c DSGVO). KI-Systeme neigen jedoch dazu, große Datenmengen zu sammeln, um ihre Modelle zu trainieren. Dies steht im Konflikt mit dem Prinzip der Datenminimierung. Zudem kann KI Daten für neue Zwecke nutzen, die nicht mit dem ursprünglichen Zweck der Datenerhebung übereinstimmen, was gegen die Zweckbindung verstößt.
4. Sicherheit der Daten
KI-Systeme sind oft Ziel von Cyberangriffen, da sie wertvolle Datenmengen speichern. Die DSGVO verlangt, dass Unternehmen technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) ergreifen, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten (Art. 32 DSGVO). Ein Datenschutz-Audit kann helfen, Schwachstellen in der KI-Infrastruktur zu identifizieren, z. B. unzureichende Verschlüsselung oder Zugriffskontrollen.
5. Automatisierte Entscheidungsfindung und Profiling
KI wird häufig für automatisierte Entscheidungsfindung und Profiling eingesetzt, z. B. zur Bewertung von Kreditwürdigkeit oder zur Personalauswahl. Nach Art. 22 DSGVO haben Betroffene das Recht, nicht einer ausschließlich automatisierten Entscheidung unterworfen zu werden, die ihnen rechtliche oder ähnliche Auswirkungen bringt, es sei denn, dies ist ausdrücklich erlaubt (z. B. durch Einwilligung). Unternehmen müssen sicherstellen, dass Betroffene Einspruch einlegen können und menschliches Eingreifen möglich ist.
Der EU AI Act 2025: Neue Regeln für KI und Datenschutz
Der EU AI Act, der im Jahr 2025 vollständig in Kraft getreten ist, ergänzt die DSGVO und bringt neue Anforderungen für den Einsatz von KI. Ziel des Gesetzes ist es, die Entwicklung und Nutzung von KI in der EU sicher, transparent und ethisch zu gestalten. Der EU AI Act klassifiziert KI-Systeme nach ihrem Risiko:
- Hochrisiko-KI-Systeme: Dazu zählen KI-Anwendungen in Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Strafverfolgung. Diese Systeme unterliegen strengen Anforderungen, z. B. Risikobewertungen, Transparenzpflichten und menschlicher Aufsicht.
- Geringes Risiko: KI-Systeme wie Chatbots müssen lediglich grundlegende Transparenzpflichten erfüllen.
- Verbotene Anwendungen: Bestimmte KI-Nutzungen, wie soziale Bewertungssysteme, die Bürger diskriminieren, sind verboten.
Der EU AI Act verlangt von Unternehmen, die Hochrisiko-KI-Systeme einsetzen, eine Konformitätsbewertung durchzuführen und die Einhaltung der Datenschutzvorschriften nachzuweisen. Dies schließt die DSGVO ein, insbesondere die Anforderungen an Transparenz, Datenminimierung und Sicherheit. Unternehmen, die gegen den EU AI Act verstoßen, riskieren hohe Geldstrafen – ähnlich wie bei der DSGVO (bis zu 30 Millionen Euro oder 6 % des weltweiten Jahresumsatzes).
Neueste Entwicklungen: Im März 2025 hat die EU-Kommission Leitlinien veröffentlicht, die speziell den Schnittpunkt zwischen DSGVO und EU AI Act adressieren. Diese betonen die Notwendigkeit einer Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) gemäß Art. 35 DSGVO, wenn KI-Systeme ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten von Personen darstellen.
Praktische Lösungen: Wie Unternehmen die Herausforderungen meistern
Um die datenschutzrechtlichen Anforderungen bei der Nutzung von KI zu erfüllen, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:
1. Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) durchführen
Vor der Einführung eines KI-Systems sollten Unternehmen eine DSFA durchführen, um potenzielle Risiken für die Rechte der Betroffenen zu bewerten (Art. 35 DSGVO). Ein externer Datenschutzbeauftragter kann hierbei unterstützen.
2. Transparenz gewährleisten
Unternehmen müssen Betroffene klar und verständlich darüber informieren, wie ihre Daten durch KI verarbeitet werden. Dies umfasst auch die Erklärung automatisierter Entscheidungen (Art. 22 DSGVO).
3. Technische und organisatorische Maßnahmen umsetzen
Datenverschlüsselung, Zugriffskontrollen und regelmäßige Sicherheitsprüfungen sind essenziell, um die Anforderungen von Art. 32 DSGVO zu erfüllen. Ein Datenschutz-Audit kann Schwachstellen aufdecken.
4. Externe Expertise einholen
Die Komplexität von KI und Datenschutz erfordert oft spezialisierte Kenntnisse. Ein externer Datenschutzbeauftragter bringt die notwendige Expertise mit, um sowohl die DSGVO als auch den EU AI Act einzuhalten.
5. Mitarbeiter schulen
Regelmäßige Schulungen zum Thema Datenschutz und KI sind entscheidend, um das Bewusstsein der Mitarbeiter zu stärken und Fehler zu vermeiden.
Fazit: KI und Datenschutz – eine lösbare Herausforderung
Die Nutzung von KI bringt zweifellos neue Herausforderungen für den Datenschutz mit sich. Die DSGVO und der EU AI Act 2025 setzen klare Rahmenbedingungen, die Unternehmen einhalten müssen, um rechtliche Risiken zu vermeiden und das Vertrauen ihrer Kunden zu gewinnen. Durch eine Kombination aus Transparenz, technischen Maßnahmen und professioneller Unterstützung – wie durch einen externen Datenschutzbeauftragten – können Unternehmen die Anforderungen meistern. Ein Datenschutz-Audit ist ein guter erster Schritt, um Schwachstellen zu identifizieren und die Compliance sicherzustellen.
Über Globeria Datenschutz
Bei Globeria Datenschutz unterstützen wir Unternehmen dabei, die datenschutzrechtlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit KI zu bewältigen. Unsere Dienstleistungen umfassen:
- Externer Datenschutzbeauftragter: Wir übernehmen die Rolle des Datenschutzbeauftragten und sorgen für die Einhaltung der DSGVO und des EU AI Act.
- Datenschutz-Audit: Unsere Experten führen umfassende Audits durch, um Schwachstellen in Ihren KI-Systemen zu identifizieren.
- Datenschutz-Folgenabschätzung: Wir unterstützen Sie bei der Durchführung von DSFAs, insbesondere bei Hochrisiko-KI-Systemen.
- Schulungen: Wir bieten praxisnahe Schulungen zu Datenschutz und KI für Ihre Mitarbeiter an.
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Globeria Datenschutz
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Lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass Ihre KI-Nutzung datenschutzkonform ist!